22.02.2024

Gemüse Spargel – Frühlingsbote und Blutreiniger

Zu Beginn des Frühlings sehnt sich unser Körper nach frischem Gemüse, mit knackiger Textur und leicht bitterlichem Geschmack. Wenn die Schwere des Winters von wärmeren Frühlingstagen vertrieben wird, können von April bis Juni den grünen und weissen Gemüsespargel ernten und vielseitig in unseren Menuplan einbauen. Im Ayurveda gilt der Spargel als blutreinigend, Pitta und Kapha reduzierend und reich an Nährstoffen. Er wirkt diuretisch, hilft bei Blasenleiden, reinigt die Nieren, ist leicht blutdrucksenkend und unterstützt die Gewichtsreduktion.

Fühlst du dich am Morgen schwer mit Schwellungen unter den Augen? Spargel im Frühling ist der perfekte Facelift. Seine diuretischen Eigenschaften helfen überschüssiges Wasser auszuscheiden, während seine astringierenden Eigenschaften Blutgefässe und Haut tonisieren.

Vorsicht hingegen ist geboten bei entzündlichen Nierenerkrankungen, Nierensteinen und Gicht, denn der Spargel enthält neben vielen Mineralien und Vitaminen auch Purine und Oxalsäure. Purine werden zu Harnsäure umgewandelt, was bei empfindlichen Personen Gicht auslösen kann. Die Oxalsäure hingegen ist bekannt dafür, dass sie das Auskristallisieren von Nierenstein fördert. Übrigens ist der Gehalt von Oxalsäure auch besonders hoch in Kakao, Sauerampfer, Mangold und Rhabarber.

Da der Gemüsespargel Vata vermehrende Eigenschaften besitzt, führt er bei empfindlichen Personen zu Blähungen. Dies kann vermieden werden indem man ihn  gar kocht und mit Vata beruhigenden Gewürzen einnimmt. Besonders hilfreich und schmackhaft ist Vata Churna von Maharishi Ayurveda. Wer hingegen keine Blähungen bekommt, kann ihn knackig in Ghee oder Olivenöl anbraten und mit Salz, Pfeffer, und Kräutern würzen. Besonders lecker schmeckt er auch mit Cranberries und gerösteten Pinienkernen und Tofu.

24.09.2023

Die Traube - Die beste Frucht der Schöpfung (drākṣā phalottamā)

Zu Beginn des Herbstes spüren wir nach wie vor die Hitze des Pitta-Dosha, das sich im Hochsommer angesammelt hat. Das viele Pitta des heissen Sommers hat den Organismus ausgetrocknet und geschwächt. Folgt im November der Spätherbst, der mit seinen kühlen Temperaturen, Winden und kürzeren Tagen von Vata geprägt ist, kippt das Immunsystem und wir sind anfällig für Erkältungskrankheiten.

Dem können wir entgegenwirken, indem wir unserem System süsses, saftiges Obst, das auf natürliche Weise kühlt und Pitta reduziert, zuführen. Die Natur stellt uns dafür eine besondere Frucht zu Verfügung, nämlich die Weintraube (drākṣā). Sie kann uns die verlorene Feuchtigkeit zurückgeben, das Pitta-Dosha ausleiten und unser Nervensystem nähren. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass wir eine süsse Traubensorte wählen. Unreife Weintrauben erhöhen Pitta. Halbunreife Weintrauben sind leicht sauer und süss, erhöhen ebenfalls Pitta und regen den Appetit an, während die süsse Weintraube Vata und Pitta reduziert, kühlt, nährt, stärkt und beruhigt.

Wirkungen der süssen Weintraube:

  • ist ein natürliches Kühlmittel
  • hilft bei übermässigem Durst
  • hilft gegen Mundtrockenheit
  • hilft gegen Übersäuerung und Gastritis
  • wirkt abführend und harntreibend
  • hilft bei Verstopfung
  • stärkt das Immunsystem
  • wirkt allgemein stärkend
  • wirkt nährend und erhaltend
  • hilft das Muskelgewebe aufzubauen
  • besonders gut bei Atemwegserkrankungen

Traubenkur – Vata und Pitta ausleiten

Eine besonders gute Wirkung, um Vata und Pitta nach den heissen Sommertagen auszuleiten erzielt man, wenn man einen Tag lang nichts anderes als Trauben zu sich nimmt.

Warum führen Trauben bei manchen Personen zu Blähungen?

Es gibt etwa 10‘000 Traubensorten, wobei etwa 2‘500 Sorten offiziell zur Produktion zugelassen sind. Davon haben manche mehr und andere weniger Gerbstoffe in der Schale. Gerbstoffe haben eine zusammenziehende Wirkung, die im Ayurveda dem Luftelement zugeschrieben wird. Personen mit einer Tendenz zu Vata im Bauch können daher mit Blähungen reagieren. Sie wählen am besten Trauben mit einer dünnen Schale.

Wundermittel Rosine

Für viele ayurvedische Heilmittel wird die Traube getrocknet und als Rosine weiterverarbeitet. Rosinen sind besonders gut gegen Stress, nähren das Nervensystem, fördern den Eisengehalt im Blut und stärken die Gewebe. Sie gelten als Rasayana und Gehirntonikum.

Rosinen Paste für den Eisenhaushalt und das Gehirn

100 g Rosinen über Nacht in etwas Wasser einweichen.

Am nächsten Morgen die Rosinen mit dem Wasser, etwas frischer Zitronen, ½  TL Zimt, ½  TL Kardamom, 1 MSP Nelkenpulver pürieren. Die Paste in ein Glas geben und im Kühlschrank aufbewahren.

Morgens damit das Müesli oder den Porridge süssen. Für den kleinen Hunger zwischendurch: Reiswaffeln, Knäckebrot oder Cracker damit bestreichen und zusammen mit einem leckeren Tee geniessen.

Für Kapha- und Vata-Konstitutionen empfiehlt es sich, 1-2 TL frischen Ingwer mitzupürieren. Pitta-Konstitutionen können, wenn sie mögen, etwas Kokosflocken beimischen.

08.08.2023

Die Heidelbeere aus ayurvedischer Sicht (mit leckerem Rezept)

Die Heidel- oder Blaubeere gehört zu den Top 10 der Superfrüchte. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen konnte ein hoher Anteil an Antioxidantien sowie krebshemmenden Gerbstoffen nachgewissen werden. Diese Gerbstoffe sind bekannt dafür, dass sie Durchfall hemmen.

Ausserdem enthalten Blaubeeren grössere Mengen Anthocyane, Antioxidantien, die man in roten, blauen und dunkelfarbigen Früchten wie Trauben und Granatapfel findet. Von Anthocyanen ist bekannt, dass sie die feinen Blutgefässe im Auge stärken und so das Auge vermehrt mit Sauer- und Nährstoffen versorgt wird.

Auch im Ayurveda werden der Heidelbeere viele positive Eigenschaften zugesprochen. Sie gilt als ein Rasayana (Verjüngungsmittel), beruhigt das Pitta-Dosha und nährt die Gewebe. Gerade Ende August, wenn wir uns im Spätsommer befinden und der Körper durch den Sommer viel Hitze und Trockenheit angesammelt hat, ist es wichtig, sich richtig zu ernähren. Denn bereits ab Ende September nehmen die windigen, kühleren Tage zu und damit auch das Vata im Körper. Das Immunsystem wird weiter geschwächt und ab Oktober/November kommt es vermehrt zu Erkältungskrankheiten.

Daher ist es jetzt besonders wichtig, dem Körper nährende und befeuchtende Lebensmittel zuzuführen, die gleichzeitig das Agni, das Verdauungsfeuer, nicht belasten.

Zu solchen Lebensmitteln gehören Kokosmilch, Reismilch, frisches süsses Obst, Datteln, Reispudding, Griespudding, Süsskartoffeln, Rahm und im Besonderen die Heidelbeere, die durch ihren hohen Gehalt an Vitamin C und E das Immunsystem stärkt.

Laut Ayurveda hat die Heidelbeere folgende unterstützende Wirkungen auf den Körper:

  • nährend
  • stärkend
  • Nerventonikum (nervenstärkend)
  • stärkt das reproduktive Gewebe (spermatogen)
  • gut für das Verdauungssystem

Ein besonders leckeres Dessert, das alle Kriterien für den nährenden Übergang in den Herbst erfüllt, ist eine vegane Kokoscrème mit Heidelbeeren an Himbeersauce.

Hier geht's zum Rezept.

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