«Körper, Geist und Seele sind wie ein Dreifuss. Die Welt wird durch ihr Zusammenspiel erhalten. Sie stellen das Substrat für alles Existierende. Vereint bringen sie das fühlende Wesen hervor, für das Ayurveda ins Licht gerufen wurde»

Caraka Saṃhitā, Sutrasthāna, Kapitel 1, Vers 46

Die Seele, ātman, ist der spirituelle Kern von allem, was existiert. Ohne sie können Geist und Körper nicht existieren. Die Seele ist eigenschaftslos und doch allwissend und allgegenwärtig, sie ist in ihrer Essenz sat-cit-ānanda – Sein, Bewusstsein und Glückseligkeit. Aus ayurvedischer Sicht ist die Seele frei von jeglicher Pathogenität, d.h. sie ist im Gegensatz zu Geist und Körper immer frei von Störungen und Krankheit. Sie ist das Prinzip, das den Wesen Leben und Bewusstheit schenkt.

Der Geist, manas, ist das Medium aller Denkprozesse, emotionalen Regungen, gespeicherten Informationen und Eindrücke, Neigungen und Abneigungen, des Wach-, Traum- und Tiefschlafbewusstseins sowie aller unterbewussten Inhalte und Prozesse.

Der denkende Geist und Körper sind von materieller Natur. Sie sind limitiert und vergänglich, während die Seele frei, unlimitiert und ewig ist. Ihre Natur ist reines Bewusstsein und reine Glückseligkeit.

Ziel ist es, mit verschiedenen Übungen energetische Blockaden aufzulösen und die limitierenden Ebenen zu transzendieren (überschreiten), so dass wir die Natur der Seele erfahren können, was sich auf unser Denken und den Körper harmonisierend auswirkt und sinngebend ist.

Der Ayurveda kennt neben dem rein physichen Körper vier weitere feinstoffliche Körper. Der physische Körper und die vier feinstofflichen Körper werden zusammen als die fünf Körperhüllen (panchamaya koshas) bezeichnet. Sie alle beinhalten Informationen, die uns negativ oder positiv beeinflussen können. Während man die ersten beide Hüllen nach verlassen des Körper ablegt, nimmt man die anderen drei Hüllen und ihre Informationen in das nächste Leben mit. Daher ist es so wichtig mit HIlfe von spirituellen techniken diese Hülle rein zu halten.

Die fünf Körperhüllen (panchamaya koshas)

  1. Der materielle Körper (annamaya kosha): Der Nahrungskörper, er wird aus allem was wir essen und trinken aufgebaut
  2. Der Energiekörper (prāṇamaya kosha): Energiekörper oder Vitalkörper
  3. Der Mentalkörper (manomaya kosha): Gedanken, Emotionen, Empfindungen, Erinnerungen und Träume
  4. Der Unterscheidungskörper (vijñanamaya kosha): Unterscheidungskraft, Weisheit, klarer Geist
  5. Der Glückseligkeitskörper (ānandamaya kosha):Erfahrung tiefen inneren Friedens, Selbstvergessenheit, Hingabe

Folgende Techniken helfen, Energieblockaden zu lösen und den denkenden Geist zu transzendieren:

Yoga Asanas = Körperstellungen, die Energieblockaden lösen und Körper und Geist in Balance bringen. Der Begriff Yoga bedeutet «Einheit».

Prāṇāyāma = Atemtechniken, die die Lebensenergie (prāṇā) führen, den Körper mit Sauerstoff versorgen und emotionale Blockaden lösen. Es gibt 50 verschiedene Arten, den Atem zu führen, um den Körper und Geist zu reinigen und mit Lebensenergie zu versorgen.

Meditation = Uralte geistige Techniken, die helfen, den Geist zu beruhigen und die materielle Welt zu transzendieren. Dies erlaubt, einen Bewusstseinszustand zu erreichen, den die vedischen Schriften als sat-chid-ānanada bezeichnen.

Mudra = ‚Finger-Yoga‘, Handpositionen, die den Energiefluss lenken und zu Friede, Freude und innerer Stille führen. Die Finger repräsentieren die fünf Elemente. Mudras helfen, den Energiefluss der fünf Elemente zu reinigen und stärken.

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