24.09.2023

Die Traube - Die beste Frucht der Schöpfung (drākṣā phalottamā)

Zu Beginn des Herbstes spüren wir nach wie vor die Hitze des Pitta-Dosha, das sich im Hochsommer angesammelt hat. Das viele Pitta des heissen Sommers hat den Organismus ausgetrocknet und geschwächt. Folgt im November der Spätherbst, der mit seinen kühlen Temperaturen, Winden und kürzeren Tagen von Vata geprägt ist, kippt das Immunsystem und wir sind anfällig für Erkältungskrankheiten.

Dem können wir entgegenwirken, indem wir unserem System süsses, saftiges Obst, das auf natürliche Weise kühlt und Pitta reduziert, zuführen. Die Natur stellt uns dafür eine besondere Frucht zu Verfügung, nämlich die Weintraube (drākṣā). Sie kann uns die verlorene Feuchtigkeit zurückgeben, das Pitta-Dosha ausleiten und unser Nervensystem nähren. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass wir eine süsse Traubensorte wählen. Unreife Weintrauben erhöhen Pitta. Halbunreife Weintrauben sind leicht sauer und süss, erhöhen ebenfalls Pitta und regen den Appetit an, während die süsse Weintraube Vata und Pitta reduziert, kühlt, nährt, stärkt und beruhigt.

Wirkungen der süssen Weintraube:

  • ist ein natürliches Kühlmittel
  • hilft bei übermässigem Durst
  • hilft gegen Mundtrockenheit
  • hilft gegen Übersäuerung und Gastritis
  • wirkt abführend und harntreibend
  • hilft bei Verstopfung
  • stärkt das Immunsystem
  • wirkt allgemein stärkend
  • wirkt nährend und erhaltend
  • hilft das Muskelgewebe aufzubauen
  • besonders gut bei Atemwegserkrankungen

Traubenkur – Vata und Pitta ausleiten

Eine besonders gute Wirkung, um Vata und Pitta nach den heissen Sommertagen auszuleiten erzielt man, wenn man einen Tag lang nichts anderes als Trauben zu sich nimmt.

Warum führen Trauben bei manchen Personen zu Blähungen?

Es gibt etwa 10‘000 Traubensorten, wobei etwa 2‘500 Sorten offiziell zur Produktion zugelassen sind. Davon haben manche mehr und andere weniger Gerbstoffe in der Schale. Gerbstoffe haben eine zusammenziehende Wirkung, die im Ayurveda dem Luftelement zugeschrieben wird. Personen mit einer Tendenz zu Vata im Bauch können daher mit Blähungen reagieren. Sie wählen am besten Trauben mit einer dünnen Schale.

Wundermittel Rosine

Für viele ayurvedische Heilmittel wird die Traube getrocknet und als Rosine weiterverarbeitet. Rosinen sind besonders gut gegen Stress, nähren das Nervensystem, fördern den Eisengehalt im Blut und stärken die Gewebe. Sie gelten als Rasayana und Gehirntonikum.

Rosinen Paste für den Eisenhaushalt und das Gehirn

100 g Rosinen über Nacht in etwas Wasser einweichen.

Am nächsten Morgen die Rosinen mit dem Wasser, etwas frischer Zitronen, ½  TL Zimt, ½  TL Kardamom, 1 MSP Nelkenpulver pürieren. Die Paste in ein Glas geben und im Kühlschrank aufbewahren.

Morgens damit das Müesli oder den Porridge süssen. Für den kleinen Hunger zwischendurch: Reiswaffeln, Knäckebrot oder Cracker damit bestreichen und zusammen mit einem leckeren Tee geniessen.

Für Kapha- und Vata-Konstitutionen empfiehlt es sich, 1-2 TL frischen Ingwer mitzupürieren. Pitta-Konstitutionen können, wenn sie mögen, etwas Kokosflocken beimischen.

08.08.2023

Die Heidelbeere aus ayurvedischer Sicht (mit leckerem Rezept)

Die Heidel- oder Blaubeere gehört zu den Top 10 der Superfrüchte. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen konnte ein hoher Anteil an Antioxidantien sowie krebshemmenden Gerbstoffen nachgewissen werden. Diese Gerbstoffe sind bekannt dafür, dass sie Durchfall hemmen.

Ausserdem enthalten Blaubeeren grössere Mengen Anthocyane, Antioxidantien, die man in roten, blauen und dunkelfarbigen Früchten wie Trauben und Granatapfel findet. Von Anthocyanen ist bekannt, dass sie die feinen Blutgefässe im Auge stärken und so das Auge vermehrt mit Sauer- und Nährstoffen versorgt wird.

Auch im Ayurveda werden der Heidelbeere viele positive Eigenschaften zugesprochen. Sie gilt als ein Rasayana (Verjüngungsmittel), beruhigt das Pitta-Dosha und nährt die Gewebe. Gerade Ende August, wenn wir uns im Spätsommer befinden und der Körper durch den Sommer viel Hitze und Trockenheit angesammelt hat, ist es wichtig, sich richtig zu ernähren. Denn bereits ab Ende September nehmen die windigen, kühleren Tage zu und damit auch das Vata im Körper. Das Immunsystem wird weiter geschwächt und ab Oktober/November kommt es vermehrt zu Erkältungskrankheiten.

Daher ist es jetzt besonders wichtig, dem Körper nährende und befeuchtende Lebensmittel zuzuführen, die gleichzeitig das Agni, das Verdauungsfeuer, nicht belasten.

Zu solchen Lebensmitteln gehören Kokosmilch, Reismilch, frisches süsses Obst, Datteln, Reispudding, Griespudding, Süsskartoffeln, Rahm und im Besonderen die Heidelbeere, die durch ihren hohen Gehalt an Vitamin C und E das Immunsystem stärkt.

Laut Ayurveda hat die Heidelbeere folgende unterstützende Wirkungen auf den Körper:

  • nährend
  • stärkend
  • Nerventonikum (nervenstärkend)
  • stärkt das reproduktive Gewebe (spermatogen)
  • gut für das Verdauungssystem

Ein besonders leckeres Dessert, das alle Kriterien für den nährenden Übergang in den Herbst erfüllt, ist eine vegane Kokoscrème mit Heidelbeeren an Himbeersauce.

Hier geht's zum Rezept.

05.07.2023

Sommerzeit – Pitta – Zeit

Mit zunehmender Hitze im Sommer vermehrt sich das Pitta-Dosha. Es wird heisser und trockener. Der Stoffwechsel verändert sich. Im Gegensatz zu Herbst und Winter, wo der Körper den Stoffwechsel ankurbelt, um zu ‚heizen‘, reduziert der Körper im Sommer seine Stoffwechselaktivität. Das hat zur Folge, dass unsere Verdauungskraft ( ayurvedisch = Agni ) abnimmt, unser Appetit nicht sehr gross ist und wir uns bei grosser Hitze schlapp fühlen.

Daher sind leichte Mahlzeiten im Sommer zu bevorzugen. Besonders abends empfiehlt es sich, eine leichte Mahlzeit einzunehmen, da im Schlaf und bei Hitze der Stoffwechsel geschwächt ist. Umso mehr wie spät abends zu uns nehmen umso mehr Hitze erzeugt der Körper und umso schlechter schlafen wir.

Da Rohkost schwer verdaulich ist und unser Agni (Verdauung) abschwächt, empfiehlt es sich, abends warm zu essen, dafür aber Lebensmittel zu verwenden, die nach der Verdauung eine kühlende Wirkung auf den Körper haben.

Kühlende Pflanzen sind in der Regel Vata- oder Kapha-erhöhend, wirken nährend, anregend, sie befeuchten und schmieren den Körper und beruhigen die erhitzende und austrocknende Wirkung von Pitta.

Dazu gehören folgende Lebensmittel:

Kokosfruchtfleisch oder -milch, Kokosfett, Kokoswasser, Weintrauben, Rosinen, Rosenwasser, Gurken, Wassermelone und Melone, Avocado, Papaya, Auberginen, Zucchini sowie alle sehr saftigen und süssen Früchte wie Trauben, Heidelbeeren und Birnen.

Ideale Getränke für den Sommer

  • alle Arten Pfefferminztee (auch heiss sehr gut)
  • Pitta Tee (Raumtemperatur für Pitta Konstitutionen)
  • Melonensaft - besonders gut für Pitta und Vata Konstitutionen
  • Traubensaft – besonders gut für Pitta und Vata Konstitutionen
  • Gurkensaft mit Minze (sehr kühlend)
  • süsses Lassi mit Rosenwasser, Sharkara oder Vanille Lassi
  • Minz-Lassi
  • Wasser mit ein paar Tropfen Rosenwasser, wirkt auch emotional beruhigend, im Sommer für alle Konstitutionen (besonders bei Ärger oder Impulsivität

Aloe Vera

Aloe Vera ist eines der besten Mittel um einen Überschuss an Pitta auszugleichen. Aloe Vera Gel kann bei Sonnenbrand, Sonnenallergie, sehr trockener Haut und Verbrennung eingesetzt werden. Die kühlende und beruhigende Wirkung tritt unmittelbar ein.

Bei starker innerer Hitze, Hautproblemen und Verstopfung hilft die Einnahme von Aloe Vera Saft.

Dosierung:

2 EL Aloe Vera Saft mit 0.5dl Wasser verdünnen und vor dem Mittag- und Abendessen einnehmen.

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